Wir erinnern uns – Am Ende der vierten Episode und dem verwirrender Weise ersten Film der „Star Wars“-Saga jagt ein junger Pilot namens Luke Skywalker den „Todesstern“, eine Raumstation mit immenser Feuerkraft in die Luft. Das gefällt Palpatine, dem finsteren Imperator über die Galaxis natürlich ganz und gar nicht. Die Verantwortung dafür sieht er allein bei seiner rechten Hand, dem dunklen Sith-Lord „Darth Vader“. Und wie auf dem modernen Arbeitsmarkt nicht anders zu erwarten macht sich der mies gelaunte Alleinherrscher auch gleich auf die Suche nach adäquatem, neuem Personal. Fairerweise lässt er Vader aber von diesem Plan wissen, um ihm so eine Chance zu geben, seinen Wert erneut unter Beweis zu stellen und sich zu rehabilitieren. Wird der wohl berühmteste Filmbösewicht aller Zeiten seine Konkurrenten ausstechen können?
Ergänzend zur wirklich gelungenen, neuen „Star Wars“-Comicreihe aus dem Hause Marvel entstand diese Serie rund um den gefallenen Jedi Anakin Skywalker. Obwohl sowohl die spannende Story, als auch Salvador Larrocas elegante Bilder eine hervorragende Figur machen, werden insbesondere konservative Sternenkrieger-Fans auch Probleme mit der vorliegenden Interpretation von Lord Vaders Abenteuern zwischen dem ersten und zweiten Film haben. Denn diese imposante, furchteinflößende Figur auf dem Prüfstand zu sehen, nicht länger von jedermann respektiert und gefürchtet zu wissen, das ist ein harter Bruch mit dem Bild, das über Jahrzehnte hinweg von ihm gezeichnet wurde.
Auch die alternativen, zynischen und mordlustigen Versionen der beliebten Droiden C3PO und R2D2 (Ruhe in Frieden, Kenny Baker) sind gelungene, komische Elemente, die gleichzeitig aber auch stark mit der gewohnten und lieb gewonnenen „Star Wars“-Atmosphäre brechen. All diese Zweifel bedeuten nicht, dass der erste Solo-Band von „Darth Vader“ nicht ausgezeichnete Comic-Unterhaltung ist. Vielmehr sollte sich jeder Leser im Vorfeld darüber im Klaren sein, dass hier ganz bewusst mehr Raum für Experimente und für Stilbrüche gelassen wurde. Traditionalisten werden deutlich mehr Spaß mit „Skywalker schlägt zurück“ haben. Wagemutige Sternenkrieger mit offenem Geist werden aber spüren, dass die Macht auch in diesem Buch überaus stark ist.
STAR WARS: Darth Vader (Bd.1)
Autor – Kieron Gillen
Künstler – Salvador Larroca
144 Seiten
Softcover
16,99€
Erhältlich bei Panini