Im Jahre 1851 kommen tausende Menschen nach Kalifornien. Der Goldrausch ist ausgebrochen! Darum finden auch viele Franzosen den Weg in das neue Land, um der Pariser Februarrevolution von 1848 zu entfliehen und schnellen Reichtum zu finden. Unter Ihnen ist auch die Hauptfigur dieser Geschichte, der junge Maximilien Bonnot. Der ehemalige Soldat ist aber nicht für das große Geld über den Ozean gekommen. Er will sich an drei Männern Rächen, für das was diese während der Revolution getan haben…
So beginnt ein Rachefeldzug durch den westlichen Bundesstaat Amerikas. Die Umgangssprache ist rau und viele Begegnungen enden im Bleihagel. Gut, dass der Franzose gleich zu Beginn ein paar Schießeisen geschenkt bekommt. Mit denen weiß er gut umzugehen und sich zur Wehr zu setzen. Da der Weg des Protagonisten quer durch das Land führt, bekommen wir viel von der vorherrschenden Flora und Fauna zu sehen. Die Landschaft ist auch wunderbar illustriert und vermittelt einen guten Eindruck davon, wie abwechslungsreich und weitläufig der Küstenstaat ist.
Leider gelingt diese Abwechslung nicht bei all den Charakteren, die der Revolverheld auf seiner Reise kennenlernt. Zu oft hat man das Gefühl, immer wieder in dieselben Gesichter zu blicken. Das führt beim Lesen manchmal zu ein wenig Verwirrung und erschwert es, die Geschichte konzentriert zu verfolgen. Die Farben passen dafür um so besser zur teils trockenen und staubigen Umgebung. Durch die Verwendungen von vielen matten Erdtönen denkt man direkt an alte Westernklassiker und fühlt sich in die Zeit von Kopfgeldjägern und Apachen zurückversetzt.
Im Großen und Ganzen bekommt man mit „Sonora“ einen Western, der quer durch einen der größten Staaten Amerikas führt und gut zu unterhalten weiß. Wer dazu keine Probleme mit ruppiger Gewaltdarstellung hat und keinen zu komplexen Plot erwartet, kann beim nächsten Besuch des Comicladens ein Buch mehr auf die Liste setzen.
SONORA: Die Rache (Bd.1)
Autor: Jean-Pierre Pécau
Künstler: Benoît Dellac
56 Seiten
Hardcover
14,80 Euro
Erschienen bei SPLITTER