Jane Foster war schon die Freundin des Avengers Thor, schwang selbst den mächtigen Hammer, überlebte eine Krebserkrankung und arbeitete danach als Ärztin. Im Event „War of the Realms“ wurde sie dann zur letzten lebenden Walküre und beerbte damit die bisherige Anführerin Brunnhilde. Unsicher welche Rechte und Pflichten mit ihrer neuen Rolle einhergehen, begibt sich Jane in dieses Abenteuer und muss es zuerst mit dem berüchtigten Schurken „Bullseye“ aufnehmen. Dieser hat ein wertvolles Schwert gestohlen, welches einst dem Kopf der Walküren gehörte. Ehrensache, dass die frisch gebackene Kämpferin das Relikt zurückerobern möchte.
Jason Aaron erzählte zwischen 2012 und 2019 eine wahrhaft epische Saga zum Donnergott Thor. Kurz vor Ende schuf er seine ganz eigene Version der „Valkyrie“ und belebte damit eine Figur wieder, welche zuletzt 2013 einen Auftritt im Marvel-Comic-Universum hatte. Zur Seite steht ihm der Autor Al Ewing. Der ist aktuell vor allem für die laufende Hulk-Storyline bekannt. Für diese düsteren Erzählungen war er bereits 2019 und 2020 für den begehrten Einser-Award nominiert. Überraschend ist dabei vor allem, dass der Grundton von „Jane Foster: Valkyrie“ weder etwas Episches noch etwas Ernstes mit sich bringt. Vor allem dominiert hier ein lockerer, manchmal etwas skurriler Humor, der in einem weißen Pegasus gipfelt, welches eine ganz genaue Vorstellung von den eigenen Arbeitsbedingungen hat.
Die modernen, fotorealistischen Bilder von Cafu sehen schick aus, stechen aber weder besonders positiv noch negativ aus Veröffentlichungen aus dem Haus der Ideen hervor. Das dritte Heft ist hier allerdings eine Ausnahme. Um dort einen Ritt durch mehrere Welten zu inszenieren, wurden vier Künstler arrangiert. Durch ihren individuellen Stil verdeutlichen sie diesen Trip optisch und bringen so ein wenig Abwechselung in den Band. Eine nicht ganz neue, aber immer wieder schöne Idee.
Wer glaubt mit „Jane Foster: Valkyrie“ eine Reihe zu erhalten, die in Atmosphäre und Umfang an die vorangegangen Geschichten rund um Sohn des Odin anknüpft, wird bisher enttäuscht. Valkyrie wirkt im ersten Paperback wie lustige, lockere Unterhaltung in Verbindung mit einigen Aspekten der nordischen Mythologie. Wer also etwas leicht verdauliches für einen gemütlichen Leseabend, bei dem ein oder anderen Glas Met sucht, hat hier genau das Richtige gefunden.
VALKYRIE: Jane Foster – Strahlender Todesengel (Bd. 1), Autor: Al Ewing, Jason Aaron, Künstler: Cafu, 132 Seiten, Softcover, 16,00 Euro, Erschienen bei PANINI