SUPERMAN VS. LOBO

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Wenn eine unaufhaltsame Kraft auf ein unzerstörbares Hindernis trifft, kommt es zweifellos zu einem großen Knall. Wenn der Präsi des Fragg auf den edlen Sohn Kryptons trifft, dann sieht es ähnlich aus. Doch neben dem obligatorischen Handgemenge und den coolen Sprüchen öffnet sich hier eine weitere Tür: Provokation über Soziale Medien, die Lobo dazu nutzt, um Superman auf der Erde zu diffamieren und ihm den Rang als Mann von Morgen abzuluchsen. Und als wäre das noch nicht genug, versetzt eine kosmische Macht Superman auf den eigentlich entvölkerten Planeten Czarnia und Lobo auf Supermans wiederauferstandene Heimat Krypton. Das dieser Tausch nicht gut gehen kann, liegt auf der Hand. Müssen die beiden ungleichen Kontrahenten am Ende an einem Strick ziehen?

Eine brillante Superhelden-Satire von Tim Seeley („Grayson Megaband“, „Batman Eternal“, etc.), Sarah Beattie („Money Shot“) und Mirka Andolfo („DC Comics: Bombshell“). Die Erwartung einer galaktischen Prügel-Orgie werden nicht nur erreicht, sondern noch übertroffen und mittendrin gibt es noch die wirklich zuckersüße, unbeteiligte Beobachterin Dr Semedea Flik. Ihr Fachgebiet: Das letzte Exemplar einer Spezies. Diese Beschreibung trifft sowohl auf den Mann aus Stahl, als auch den letzten Czarnianer zu. Dr Fliks Aufgabe: Beobachten, Kommentieren, aber nicht eingreifen. Aber wie schon der Physiker Werner Heisenberg 1949 erkannte kann man nichts beobachten ohne es zu verändern. Und so schlittern die drei Protagonisten von Abenteuer zu Abenteuer. Optisch ganze weit vorne sind alle Designs tadellos realistisch, wie man es von den großen DC-Reihen kennt. Inhaltlich merkt man deutlich den feinen Sinn für Humor, den die drei Kreativen teilen. Sarah Beattie z.B. ist Komödiantin, Mirka Andolfo kennt man von „Sweet Paprika“, das ebenfalls extrem lustig ist. Die Verwirrungen, in die die beiden Superhelden auf der Welt des jeweils anderen geraten, sind allesamt einfach nur zum Schreien. Die unverhohlene Andeutung Lobo, hätte etwas mit Supermans Mutter gehabt, verschlägt dem Leser schier die Sprache.

Ein absolutes Muss für Comicliebhaber oder Leute, die einfach gerne Lachen. Der Humor ist mitunter derb, aber nie zu unverschämt. 35 Euro sind eine Wucht, aber die Graphic Novel ist angemessen dick. Hardcover und die Seitenqualität sind auf höchstem Niveau. Außerdem bekommt man den Lobo, wie man ihn aus 90er-Jahre Dino-Comics kennt mit einem Sparrings-Partner, der nicht kaputt gehen kann. Was will man mehr?


Leseprobe


SUPERMAN VS: LOBO, Autoren: Sarah Beatty, Tim Seeley, Künstler: Mirka Andolfo, 156 Seiten, Hardcover, 35,00 Euro, Erschienen bei PANINI