SPIDER: Rabbit Hole (Bd.1)

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Detective Brandt arbeitet für das Mord-Dezernat in Detroit. Er hat schon viel in seinem Leben gesehen, aber was die neue Droge „Spider“ mit ihren Konsumenten macht, ist unvergleichlich und verschlägt selbst ihm den Atem. Als wäre das nicht schon genug, muss er sich zu allem Überfluss mit einer neuen Partnerin herumschlagen. Das kann er schon per se nicht leiden, aber Charlene Dubowski ist neu im Job und noch komplett unerfahren. Ein neues Gesicht ist vielleicht auch die Chance, tiefer in die Drogenszene einzutauchen und so wird die angehende Ermittlerin allein in den Kaninchenbau geschickt, um mehr über die neue Substanz zu erfahren.

Ein knurriger, miesepetriger Bulle vom alten Schlag muss mit einer jungen Frau, die noch Grün hinter den Ohren ist, an einem kniffligen Fall zusammen arbeiten. Der alte Hase will sie am Anfang nicht akzeptieren und der Grünschnabel begeht erst mal alle erdenklichen Fehler. Soweit so bekannt. Der Einstieg der Story tröpfelt vor sich hin und weiß weder durch innovative Ideen noch durch überraschende Figuren zu überzeugen. Aber im letzten Drittel wendet Erfolgsautor Christophe Bec das Blatt. Das Erzähltempo zieht deutlich an und die Geschichte bekommt einen tollen Twist, der dafür sorgt, das die Erzählung eine unerwartete, spannende Richtung einschlägt. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die ursprüngliche Idee zu diesem Szenario von Filmproduzent Giles Daoust stammt.

Zeichner Stefano Raffaele ist ein alter Weggefährte des französischen Autors. Gemeinsam inszenierten sie bereits erfolgreiche Reihen wie „Heiligtum Genesis“, „Deepwater Prison“, „Olympus Mons“ oder „Prometheus“. Bedrohlich, düster und brutal präsentiert er die Underground-Szene der dreckigen Metropole. Der Künstler fängt die Atmosphäre gekonnt ein und sein etwas kratziger, scharfer Strich passt wunderbar zu diesem Großstadt-Krimi. Das Kreativteam nutzt den Comic aber auch, um aufzuzeigen, welche verheerenden Folgen der Drogenkonsum für Körper und Geist haben kann. Vor allem die körperlichen Schäden zeigt der Künstler auf anschauliche, unappetitliche und abstoßende Weise.

Nach einem eher nüchternen Start macht „Spider“ eine tolle Entwicklung durch und bindet Freunde von urbanen Thrillern an die Seiten. Die Reihe ist auf zwei Bände angelegt, hoffentlich müssen wir nicht zu lange auf das Finale warten.


Leseprobe


SPIDER: Rabbit Hole (Bd.1), Autor: Christophe Bec, Künstler: Stefano Raffaele, 56 Seiten, Hardcover, 16,00 Euro, Erschienen im SPLITTER VERLAG