Monsterjägerin Erica Slaughter ist leider noch lange nicht fertig, in der verschlafenen Kleinstadt, die sie just von einem gewaltigen, kinderfressenden Monster befreite. Denn das verdammte Vieh war leider eine froschgebackene Mama, deren Nachwuchs nicht nur in beachtlicher Geschwindigkeit heranwächst, sondern dabei auch einen erstaunlichen und gefährlichen Appetit entwickelt. Die Öffentlichkeit lässt sich angesichts der seltsamen Ereignisse auch schlecht alarmieren, man möchte ja keine Panik riskieren…
Auch im zweiten Band macht die rotzige, dynamische und brutale Monsterhatz nach wie vor jede Menge Spaß, allerdings verbessert sie nach wie vor nicht die Schwächen ihres Einstands. Wo die sichtbar von japanischen Manga inspirierten Panels mit elegant schraffierten Zeichnungen und stimmigen Pastellkreide-Farben gekonnt die harte Action transportieren, wälzt der Mystery-Plot weiterhin sehr behäbig seine vielen ungeklärten Fragen vor sich her, ohne Antworten zu bieten oder wenigstens falsche Fährten zu legen. Die Reise macht auf jeden Fall trotzdem viel Spaß, bietet eine dichte Atmosphäre und stimmige Charaktere.
Dafür, dass die eigentliche Handlung aber bequem auf einen Bierdeckel passt, gibt es auch etwas zu wenig Schauwert, Übersetzung und Eskalation. So schafft es die zweite Episode nach wie vor zu gefallen, durch coole Charaktere und Dialoge, durch Rätsel und Geheimnisse die Lust auf mehr machen. Und sie verliert ihre Leser auch nicht auf dem Weg, dazu macht alles einfach zu viel Spaß und ist aller mangelnden Erkenntnisse zum Trotz nach wie vor zu spannend. Im dritten Band sollte Autor James Tynion IV dann allerdings dringend abliefern, informieren und eskalieren, bevor das eigentlich so tolle Konzept sich bald totläuft.
SOMETHING IS KILLING THE CHILDREN (Bd.2), Autor: James Tynion IV, Künstler: Werther Dell’edera, 144 Seiten, Hardcover, 19,80 Euro, Erschienen bei SPLITTER VERLAG