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Ringo Bd.5 – Tabula Rasa

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Auf der Flucht vor der grausamen Diktatorin Juric und ihren erbarmungslosen, kybernetischen „Krähen“-Kriegern folgen die drei Jugendlichen Rosa, Seba und Nuè ihrem Wegbegleiter und Beschützer Ringo durch eine Welt, die schon lange in Schutt und Asche liegt. Nach einem außerirdischen Angriff ist es einfach geworden, die Menschen zu manipulieren, sie mit der geringen Chance auf einen Lotterie-Gewinn zu ködern, der ein neues Leben fernab der toten und öden Erde bedeuten könnte. Ringo und seine Schützlinge waren dem System zu nah, als dass sie die Maskerade der machtbesessenen Herrscherin nicht durchschauen würden. Also versuchen sie nicht nur zu ergründen, welcher der drei Halbwüchsigen das leibliche Kind des wortkargen Kriegers ist, sondern vor allem um jeden Preis zu überleben…

Mit jedem neuen Band des „Waisen“-Nachfolgers „Ringo“ überrascht Autor Roberto Recchioni mit neuen Erzähltechniken, überraschenden Szenarien und schockierenden Stimmungswechseln. Das Hauptaugenmerk liegt dabei stets auf der intensiven Entwicklung der Hauptcharaktere und ihrer komplexen Beziehungen untereinander. Was vielleicht erstmal trocken und gestelzt klingt, trotzt in Wahrheit nur so vor Action und kreativen Wagnissen. Nie zuvor war „Ringo“ so dreckig und verstörend wie im Lager der blutrünstigen Endzeit-Sekte und nie zuvor so ergreifend wie im Finale von „Tabula Rasa“, dem vorletzten Band der Reihe.

Auch wenn weder Künstler noch Autor großen Gebrauch von Bildersequenzen, Bild-im-Bild oder anderen Stilmitteln machen, die allein dem Comic vorbehalten sind, sondern stattdessen einen Film oder besser eine hochkarätige TV-Serien in Bildergeschichten erzählen, ist „Ringo“ absolut atemberaubend und nimmt mit jedem neuen Band immer mehr an Fahrt auf. Es ist wirklich bitter, dass die Serie bislang in Deutschland hinter den Erwartungen zurückbleibt und die Zukunft der im Ursprungsland Italien bereits erhältlichen, dritten Staffel hierzulande noch Ungewiss ist.

Science Fiction kann unglaublich hochtrabend und verkopft, oder laut, bunt und sinnentleert sein. Irgendwo zwischen diesen beiden Extremen liegt ein „Sweet Spot“, eine perfekte Balance zwischen beiden wichtigen Komponenten, die jeder Leser oder Zuschauer anders empfinden wird. Für mich war kein Scifi-Comic je so nah an diesem Punkt wie „Ringo“ und ich wette, ich werde Taschentücher für das Finale brauchen.

  • Ringo Bd.5 – Tabula Rasa
  • Autor – Roberto Recchioni
  • Künstler – Emiliano Mammucari, Massimo Carnevale
  • 208 Seiten
  • Hardcover
  • 19,80€
  • Erhältlich bei Cross Cult