Nightwing hat sich schon vor einiger Zeit von seinem Mentor Batman abgenabelt. Mit dem Ableben von Alfred erbt der junge Held unerwartet ein beachtliches Vermögen. Mit diesem Geld ist es ihm möglich, seine neue Heimatstadt selbstständig zu bewachen und teilweise zu verbessern. So ruft er sich selbst zum Beschützer von Blüdhaven aus. Kaum ausgesprochen erhält er einen verschlüsselten Notruf von Barbara Gordon aus Gotham. Dort herrscht gerade ein autoritäres Regime, welches sich „Der Magistrat“ nennt und auch Scarecrow macht die Straßen unsicher. Ehrensache, dass der ehemalige Robin zur Unterstützung eilt. Was ihn dann aber in Batmans Stadt erwartet, übertrifft seine schlimmsten Befürchtungen.
Events in Superhelden-Comics sind so eine Sache. Auf der einen Seite hat es einen gewissen Reiz, dass sich die Ereignisse einer Comic-Reihe auf viele andere Erzählungen innerhalb des DC-Kosmos auswirken kann. Auf der anderen Seite merkt man gerade hier eine Schattenseite dessen. Das verlassen von Blüdhaven, wirkt inhaltlich unpassend und unlogisch, da der Protagonist doch gerade eigentlich auf der Suche nach einem Superschurken ist, der die Bewohner in Angst und Schrecken versetzt. Das kann auch so ein geübter Autor wie Tom Taylor nicht gut genug kaschieren. Ansonsten unterhält die Story im Rahmen der Möglichkeiten und am Ende gibt es noch ein Annual und eine komplett losgelöste Weihnachtsgeschichte mit dem Titelhelden in der Hauptrolle.
Optisch macht der Band gar nichts verkehrt. Bruno Redondo, der Zeichner des ersten Teils, ist hier aber nicht mit von der Partie. So will die Magie aus dem vorherigen Buch zwar nicht so richtig aufkommen, trotzdem kann der Comic durchaus unterhalten und gut über einen Leseabend hinweg retten. So richtig aufdrehen wird die Reihe aber erst wieder mit dem nächsten Paperback, wenn das vorherige Kreativteam wieder aufeinandertrifft.
NIGHTWING: Herrschaft der Angst (Bd.2), Autor: Tom Taylor, Künstler: Christian Duce, Robbi Rodriguez, 156 Seiten, Softcover, 19,00 Euro, Erschienen bei PANINI