Zum HELLBOY-TAG und zum 25. Jubiläum des mürrischen Monsterjägers durfte ich letze Woche für den Tagesspiegel mit keinem geringerem als Mike Mignola persönlich über seine Schöpfung des „Mignolaverse“, die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern und über das Gefühl sprechen, seine Figuren durch bulgarische Wälder reiten zu sehen. Den Audio-Mitschnitt des Gesprächs gibt es exklusiv hier, bei DeinAntiHeld.de
Transkript des Gesprächs, zuerst erschienen im TAGESSPIEGEL:
Mike, du bist der Erschaffer von Hellboy, einem der wenigen, wenn nicht der einzige Independent-Comic, der ein ganzes Universum von Charakteren hervorgebracht hat. Warum glaubst du ist Hellboy so erfolgreich im Vergleich zu vielen wirklich guten Indie-Comics, die es vielleicht nur auf 20-25 Ausgaben bringen?
Mike Mignola: Ich weiß gar nicht ob Hellboy so besonders gut war. Es würde mir nicht schwer fallen, eine Reihe Independent-Comics zu nennen, die mindestens genau so gut waren, wenn nicht besser. Aber als ein Independent-Künstler ist es ja ausschließlich an mir selbst, die Reihe weiter laufen zu lassen. Ich hätte es wohl nicht ohne Dark Horse (Amerikanischer Originalverlag) geschafft und ohne dass genug Ausgaben verkauft worden wären. Aber ich persönlich wollte vor allem weitermachen. Ich hatte noch so viele Geschichten zu erzählen und von dem Moment an, als Hellboy startete ging es mir um nichts anderes. Ich kenne viele Künstler, die ihre eigenen Geschichten erzählten und sie auch durchaus hätten weitererzählen können. Aber aus irgendwelchen Gründen wollten sie lieber zurück, um für Marvel oder DC Comics zu arbeiten. Oder warum auch immer sonst. Hellboy war nie ein riesiger Verkaufsschlager, aber es verkaufte sich gut genug, damit ich weitermachen konnte. Und was den Erfolg angeht, kamen irgendwann die Filme, die uns erlaubten, Comics zu Ableger-Stories zu machen. Aber Dark Horse hat nie gesagt „Hellboy ist erfolgreich, lasst uns mehr Hellboy-Comics machen!“. Dieser Antrieb kam komplett von mir, da ich so viele Ideen für Charaktere hatten, die einfach nicht in die Hellboy-Comics passten. Es war mehr ein Experiment, einfach mal probieren, ob diese Sachen funktionieren. Es war also nicht so, dass es eine so erfolgreiche Reihe gewesen wäre, dass man sie hätte erweitern wollen. Ich hatte einfach zu viele Geschichten und musste Platz dafür schaffen.
Diese Figuren, von denen du erzählst, waren die schon von Anfang an Teil des Konzepts? Oder ist die Geschichte gewachsen? Wieviel von diesem ganzen „Mignolaverse“ existierte schon bei Erscheinen der ersten Hellboy-Ausgabe?
Also Liz Sherman und Abe Sapien waren gleich am Anfang dabei. Die ursprüngliche Idee war ein Team-Comic. Hellboy sollte nur ein Mitglied dieses Teams sein. Und tatsächlich wäre der Name dieses Teams auch der Name des Comics gewesen, wenn mir einer eingefallen wäre. Aber da mir keiner einfiel blieb nur der eine Name, der ein wenig nach einem Superheld klang: Hellboy. Ich konzentrierte mich dann sehr schnell, etwa ab der Mitte der Hauptgeschichte auf Hellboy selbst. Am Ende dieser ersten Miniserie war mir also klar: Ich will Hellboy machen. Ich mochte auch die anderen Charaktere und hatte Ideen für sie. Aber ich wollte nicht, dass sie mit im Rampenlicht stehen. Ich hatte sie etwas beiseite gedrängt und hier und da ein wenig in anderen Stories genutzt. Es war frustrierend, dass ich keinen Comic machen konnte, der allen Charakteren genug Aufmerksamkeit bieten konnte, denn der Fokus lag ja mehr und mehr auf Hellboy. Ich hatte noch nicht die Idee eines großen Universums. Ich hatte zum Beispiel Lobster Johnson noch gar nicht erfunden. Ich wollte eigentlich erstmal Hellboy machen und das hat die restliche Lawine dann eigentlich erst losgetreten.
Eine bemerkenswerte Sache an Hellboy und den Ableger-Serien ist die Herangehensweise an klassische Horror-Figuren. Die waren aus meiner Sicht eigentlich in den Jahrzehnten davor zu Witzfiguren, zu Karikaturen verkommen. Hellboy brachte dann die gruseligen, die bösartigen Aspekte dieser Figuren zurück. Hattest du so etwas beabsichtigt? Wenn man an einen Teufel mit einer riesigen Faust denkt, der Nazis verprügelt, dann klingt das erstmal lächerlich. Aber Hellboy ist düster und episch, kein bisschen lächerlich. Wolltest du so etwas erreichen?
Ja, das ist ganz klar meine Herangehensweise. Denn du hast recht, viele dieser Ideen sind totale Klischees, die meisten Leute würden sie nur als eine Art Parodie umsetzen. Ich habe auch ein paar Stellen geschrieben, die ein bisschen überzogen und albern sind. Aber die Wahrheit ist: Ich liebe dieses Zeug einfach viel zu sehr. Ich bin ein so riesiger Fan altmodischer Fiktion und altmodischer Filme und Geschichten, dass ich all dieses Zeug sehr ernst genommen habe. Ich liebe all das zu sehr, als dass ich mich darüber lustig machen könnte. Und wenn ich mich doch mal darüber lustig mache, dann auf eine sehr liebevolle Art und Weise. Daran kann man sehen, wie diese ganze Sache meine Persönlichkeit und meine Liebe für diese Sachen reflektiert.
Wenn wir über Hellboy und die vielen Ableger, das „Mignolaverse“ sprechen: Wie tief bist du persönlich aktuell eigentlich noch darin involviert? Was ist die meiste Zeit dein Job?
Das durchläuft verschiedene Phasen. In den letzten Jahren kann man den Fokus eigentlich bei den Büchern sehen, bei denen ich der alleinige Autor bin. Ich habe „Koshchei the Deathless“ gemacht und mich mehr und mehr von „B.U.A.P.“ entfernt, denn John Arcudi hatte alles sehr gut im Griff. John und ich haben die Richtung besprochen, in die sich die Serie entwickeln sollte. Ich wusste eigentlich von Anfang an, wie die Geschichte enden sollte. Aber für den Weg dorthin habe ich John Freiheiten eingeräumt. Als er die Serie dann verließ war mir klar, dass ich mich dort wieder mehr einbringen muss. Deshalb hab ich mit Scott Allie weitergeschrieben. Mit Scott habe ich dann etwas gemacht, dass ich eigentlich nie mit John gemacht habe. Wir haben uns zusammengesetzt und intensiv den letzten Handlungsbogen für B.U.A.P. vorgeschrieben. Da ich also wusste, dass die Serie nun beendet werden soll ,musste ich auch wieder dazukommen und mich viel einbringen. Ganz besonders für die allerletzte Ausgabe. Ich wusste über all die kleinen Versatzstücke Bescheid, die nun wieder zusammenfinden sollten. John konnte fast machen was er wollte, aber als die Zeit für das Ende kam, war es auch an der Zeit alle losen Enden zusammenzuführen. Jetzt gerade bin ich dazu zurückgekehrt, an Hellboy zu schreiben. Tatsächlich habe ich gerade fünf Ausgaben von Hellboy fertiggeschrieben, die noch nicht erschienen sind. Und danach bin ich noch nicht ganz sicher. Es gibt ein paar Projekte aus dem Hellboy-Kontext, die ich gern umsetzen würde. Ich möchte gern wieder manches davon selbst zeichnen. Ich habe eine Hellboy-Geschichte geschrieben, die ich gern selbst zeichnen möchte. Chris Roberson hat viel mit einigen Serien zu tun, wir haben zum Beispiel sehr intensiv über die „Witchfinder“-Comics gesprochen oder über die „Hellboy und die B.U.A.P“-Serie, die er schreibt. Aber wenn wir einmal abgesprochen haben, wie die Dinge sich entwickeln sollen, dann will ich kein „Micromanagement“ betreiben, dann will ich nicht die ganze Zeit in seinem Nacken sitzen und ihm sagen, er soll dies oder jenes tun. Also haben wir uns vor allem über die Richtung unterhalten. Ich möchte dem Autoren die Freiheit geben zu tun, was er tut. Ich denke ein Autor oder Zeichner wird immer sein Bestes geben, wenn sie merken, dass du ihnen vertraust und sie auch in Ruhe lässt.
Das klingt nach einer sehr gesunden Beziehung zu deinen Künstlern. Aber wie ist es emotional? Ist es einfach für dich, andere Künstler deine Schöpfungen zeichnen zu lassen? War es das immer? Bei den Figuren, die du ja auch mit deinem ganz persönlichen Stil geformt hast?
Manchmal ist es schwer. Es wird einfacher, wenn man mit bestimmten Künstlern wieder und wieder arbeitet. Ich erinnere mich daran, wie ich zum ersten Mal Hellboy abgegeben habe, an Duncan Fegredo. Da war ich sehr nervös. Auch wenn ich Duncans Arbeit sehr liebe, ich war immer der verantwortliche Künstler für Hellboy. Am Anfang sollte eigentlich jemand anderes die Serie übernehmen und ich hatte einige skizzierte Seiten-Layouts für die ganze Reihe vorbeireitet. Und unglücklicherweise startete Duncan so auf eine Art, bei der er annehmen musste, dass ich ihm nicht vertraue. Ich schrieb ihm ja schließlich vor, wie er die Geschichte zu erzählen hatte. Als er dann die ersten Bilder einreichte, sagte ich ihm, dass er vielleicht noch hier und da ein paar Änderungen vornehmen sollte. Dann wurde mir schnell klar: Wenn wir das so machen, dann wird er das Projekt verlassen. Er ist so gut, ich muss einfach loslassen, wie ich die Geschichte umsetzen würde und dem Künstler vertrauen. Danach wurde es einfacher. Wenn ich für andere Künstler schreibe, mache ich noch immer Skizzen, nur für mich selbst. Nur damit ich weiß, wie es funktioniert. Aber ich versuche immer, nicht zu viele Details zu liefern und Raum zu lassen, damit sie die Geschichte selbst auf ihre Weise erzählen können. Immer wenn ich mit einem Künstler arbeite, mit dem ich noch nie zusammengearbeitet habe, ist das ein bisschen nervtötend. Es ist angenehm mit Ben Stenbeck zu arbeiten, das machen wir schon sehr lang. Es ist angenehm mit Duncan (Fegredo), weil wir es schon sehr lang machen. Immer wenn man mit jemand Neuem zusammenarbeitet, hält man irgendwie die Luft an. Ich bin sehr wählerisch, was die Künstler angeht, mit denen ich arbeite. Ich bin immer auf der Suche nach wirklich guten Künstlern. Und wenn man einen wirklich guten Künstler findet, dann ist die Frage: Okay, für was für eine Art von Geschichte ist der Typ jetzt geeignet? Dieser eine Künstler ist vielleicht in einer bestimmten Sache besonders gut, ein anderer Künstler eignet sich besonders gut für etwas anderes. So gut ich es kann versuche ich dann diesen Künstlern die Geschichten „auf den Leib zu schneidern“. Wenn ich mit einem Künstler zusammenarbeiten will, dann ist gewöhnlich meine erste Frage: „Was möchtest du denn genau zeichnen?“. Denn wie bereits gesagt, ich denke man erhält die besten Ergebnisse, wenn man einen Künstler das zeichnen lässt, was er besonders gerne zeichnet. Wenn er es hasst, Autos zu zeichnen, dann will ich ihm keine Geschichte über Autos geben.
Wenn man sich die vielen Dinge anschaut, die Hellboy und die anderen Charaktere hervorgebracht haben, wie Brettspiele, Spielfiguren und Trickfilme, dann muss man natürlich auch über die Spielfilme sprechen. Es gab bereits zwei davon, bei denen Guillermo Del Torro Regie führte und Ron Perlman die Hauptrolle spielte. Und nun wird es einen dritten Film geben, ein „Reboot“ bei dem du am Drehbuch mitschreibst. Was glaubst du macht der neue Film anders, verglichen mit seinen Vorgängern? Was ist der Große Unterschied?
Ich würde sagen, der große Unterschied ist, dass der neue Film düsterer ist. Es ist eher ein Horror-Film, ein actionreicher Horror-Film. Er hat zurecht sein „R-Rating“. (Amerikanische Altersfreigabe, Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren dürfen den Film nur in Begleitung der Eltern sehen.) Darum ist es überhaupt ein „Reboot“ geworden. Als wir mit dem Projekt anfingen spielten wir noch mit der Idee, dass der Film in dem Hellboy-Filmuniversum spielen könnte, das Del Torro und ich erschaffen hatten. Irgendwann, ich bin fast sicher, dass es war, als Neil Marshall als Regisseur ins Gespräch kam, haben wir uns gefragt, ob das der richtige Weg ist. Ist es richtig, etwas fortzuführen, dass für und mit einem anderen Regisseur geschaffen wurde? Ist das nicht irgendwie unfair dem neuen Regisseur gegenüber? Vor allem dann, wenn dieser Regisseur einen ganz anderen Stil hat? Und wenn wir einen anderen Schauspieler nutzen? Nachdem wir dann ein oder zwei Jahre lang versucht haben, das fortzuführen, was wir mit Del Torro begonnen hatten, haben wir gesagt: Lasst uns mal einen Schritt zurückgehen. Wir bleiben zwar bei der Geschichte, die wir erzählen wollen, aber nehmen erstmal die ganzen Sachen von Del Torro raus. Und dann lassen wir Neil seine eigene Version von Hellboy erschaffen.
War es von Anfang an deine Idee oder die Idee des Teams, eine Geschichte auszuwählen, die eigentlich erst so spät im Verlauf der Geschichte in den Comics passiert? Eben nicht die Ursprungs-Geschichte?
Damit hatte ich tatsächlich nichts zu tun, mit der Idee kamen sie auf mich zu. Und ehrlich gesagt habe ich sie für verrückt erklärt, als sie „Die Wilde Jagd“ umsetzen wollten. Es ist die Mitte einer großen Story und die Handlung findet zu einem weit fortgeschrittenen Zeitpunkt statt. Ich habe eine Weile gebraucht, um zu realisieren, dass es tatsächlich ein guter Ausgangspunkt ist, wenn man nicht einfach noch einmal machen möchte, was Guillermo Del Torro vorher gemacht hat. Guillermo hat ja im Grunde den Beginn der Hellboy-Geschichte umgesetzt. Genau das wollten wir nicht machen. Als ich mich geistig daran gewöhnt hatte war es toll, in diese riesige Geschichte zu springen. Die größte Hellboy-Story, die ich je geschrieben hatte, die drei Bücher umfasste (auf Deutsch gesammelt im dritten Band der Hellboy-Kompendien bei Cross Cult). „Die Wilde Jagd“ ist das mittlere davon. Es ist zwar etwas seltsam, in der Mitte anzufangen, aber die Geschichte repräsentierte auch so viele verschiedene Aspekte von Hellboy, wie die Artus-Sage, Teile von Hellboys Vergangenheit, die in den Filmen von Del Torro keine Rolle spielten. Mir wurde klar, wenn wir „Die Wilde Jagd“ machen, dann wissen wir, wohin wir von dort aus gehen können. Denn dann befinden wir uns in dieser großen, epischen Geschichte und können die Teile ganz einfach umpositionieren. Wir können daraus einen zweiten, hoffentlich sogar einen dritten Film machen. Wir wissen dann einfach, wie die Geschichte weitergeht. Meine ursprüngliche Idee war es, eine der Hellboy-Stories zu nehmen, die gar keinen Einfluss auf den Rest hat. Eines der „Hellboy Adventures“. Aber diese Jungs wollten etwas machen, bei dem man fühlen kann, dass man sich am Anfang einer großen Geschichte befindet. Es soll zwar als einzelner Film funktionieren, aber wenn wir weitermachen können, dann gibt es einen ganz klaren Pfad, dem wir folgen können.
Hattest du die Möglichkeit am Set dabei zu sein? Die Schauspieler und das Team zu treffen?
Ja, ich war diesmal nur sehr kurz am Set. Bei den Filmen von Del Torro war ich sehr viel am Set. Aber aus diversen Gründen war ich diesmal wirklich nur ganz am Anfang dabei. Wir haben glaube ich vier Nächte lang in England gedreht. Drei oder vier Nächte. Genau, diese vier Nächte war ich England und dann ging die Produktion für eine Woche nach Bulgarien, also ging ich mit nach und habe mich dort ganz intensiv mit dem Produzenten und mit Andrew Cosby, dem Drehbuchautor unterhalten. Denn ich hatte meine eigene Arbeit am Skript vor einer ganzen Zeit beendet und mir wurde klar, dass dies nun meine letzte Gelegenheit für ein paar kleine Änderungen sein würde. Ich war also am ersten Tag in Bulgarien noch dabei, was phänomenal war. Da hatte ich dieses Erlebnis, ich sah die Wilde Jagd auf ihren Pferden im Wald. Und das war das erste Mal, dass ich beim Anblick von etwas sagte: Oh mein Gott, dass sieht fast genau so wie im Comic aus. Es waren die selben Kostüme. Ich hätte nie gedacht, dass ich je Hellboy auf dem Rücken eines Pferdes sehen würde. Das war einfach phänomenal. Ich meine, ich hab schon viel cooles Zeug gesehen, aber als sich mir dieses Bild bot, da habe ich Sachen aus dem Comic wiedererkannt. Dieses Bild war ganz anders als die Del-Torro-Filme. Da war ich noch als Konzeptkünstler involviert und habe mit Guillermo zusammengearbeitet, da er eine andere Vorstellung davon hatte, wie die Dinge aussehen müssen. Und bei diesem Bild war so viel wie sie nur konnten aus dem Comic übernommen. Die Kostüm-Designs, solche Sachen waren eine ganz direkte Referenz auf den Comic. Und das war wirklich klasse, sehr schmeichelhaft.
Wenn man in Betracht zieht, dass die ersten beiden Filme und die Comics bei Kritikern und Lesern sehr beliebt sind, hast du dann Angst davor, dass eine neue Herangehensweise an den Film auslösen könnte, dass die manchmal toxische Fankultur einiger übereifriger Fans so auch Hellboy ereilen könnte? Dadurch, dass nun das Konzept verändert wird?
Ich mache mir nicht wirklich Sorgen darum aber es ist unausweichlich. Wir haben es gleich gesehen, die Leute wollten einen weiteren Del-Torro-Film, wollten Ron Perlman als Hellboy. Aus meiner Perspektive sieht es aber so aus: Entweder bekommt man gar keinen Hellboy-Film, oder eben diesen Hellboy-Film. Es ist ja nicht so, dass wir gesagt hätten: Guillermo, du darfst keinen dritten Film machen. Es hätte einfach keinen dritten von ihm gegeben. Ich kann mir keine Sorgen über die Reaktionen des Publikums machen. Ich glaube die Comic-Fans werden sehr glücklich sein, weil so viel aus den Comics es in den Film geschafft hat. Aber trotzdem ist er auch ganz anders. Jetzt wo ich den Film gesehen habe, jetzt wo ich glücklich mit dem Film bin… Die machen den Film ja nicht für mich. Aber trotzdem bin ich so geschmeichelt und glücklich so viel aus dem Comics im Film zu sehen. Einige Charaktere, die wir in den anderen Filmen nicht zu sehen bekommen haben sind nun dabei. Ich kann nicht kontrollieren, was die Leute mögen und was nicht. Aber es ist sehr aufregend für mich, soviel von meiner Arbeit auf der Leinwand wiederzufinden.
Und ich denke wenn du damit glücklich bist, sollten es ja deine Fans eigentlich auch sein…
Früher habe ich mir Sorgen gemacht, es könnte einen negativen Einfluss auf die Comics haben, wenn die Leute den Film nicht mögen. Aber nun läuft die Reihe seit 25 Jahren. Und ich denke, wenn die Leute den Film nicht mögen, wird das keinen Einfluss darauf haben, ob sie Spaß an den Comics haben. Der Comic ist eben der Comic und ist immer seinem eigenen Pfad gefolgt. Wenn du den Film nun allerdings total hasst und mich dafür verantwortlich machst, es an mir auslassen willst… Ich bin mir sicher ein paar solcher Leute wird es geben. Aber daran kann man nichts ändern. Ich will den Comic so gut machen wie es nur geht, diese Welt, die ich erschaffen habe immer mehr erweitern. Ich denke der Film repräsentiert den echten Hellboy sehr gut und ist gute Werbung für ihn. Für die Comics.