Weiter gehen Kitaros Abenteuer in der Welt der Yokai (japanische Geister und Monster Anm. d. Red.). Wie vom ersten Band gewohnt in Form von Kurzgeschichten. Eine größere Geschichte stellt allerdings den Mittelpunkt dar, daher eine besondere Erwähnung: “Der Krieg der Yokai”. Hier unterstützt Kitaro Japans Geister und Monster gegen europäische, wie den Werwolf, die Hexe oder den Vampir. Eine extrem unterhaltsame Geschichte mit vielen tollen Anspielungen und Easter-Eggs.
Shigeru Mizuki, der unumstrittene Meister japanischer Yokai-Geschichten führt seine Kitaro-Reihe weiter wie der Leser es sich vorstellt, beziehungsweise wünscht. Gewohnt detaillierte Hintergründe, Stories voller Witz, aber auch Sozialkritik. In „Der Geisterzug“ trifft Kitaro auf zwei sehr überzeichnete Business-Typen, die sehr arrogant sind und Den Protagonisten und seine Freunde erst verspotten und dann auch verprügeln. Kitaro rächt sich mit seinen Fähigkeiten, indem er sie in den Geisterzug setzt und so richtig das Fürchten lehrt. Eine gewisse Ähnlichkeit in den Motiven europäischer Märchen ist also durchaus zu erkennen: Der offensichtlich unfreundlich, böse Antagonist wird im Laufe der Geschichte geläutert, ohne wirklichen Schaden erdulden zu müssen.
Ebenso ist es in „Der Krieg der Yokai“ sehr lustig die typischen „Universal-Monster“ wie Dracula, den Werwolf oder die Mumie aus Sicht eines japanischen Geschichtenerzählers zu sehen.
Der Spaß bleibt in diesem zweiten Band absolut erhalten, sowohl in den kürzeren als auch den längeren „Kurzgeschichten“. Insgesamt bauen die Geschichten immer noch wenig aufeinander auf, das tut dem Ganzen aber keinen Abbruch. Mal sehen ob sich diese Art der Erzählung in weiteren Bänden ändert. Fazit: Klare Kaufempfehlung!
KITARO: Der Krieg der Yokai (Bd.2), Autor & Zeichner: Shigeru Mizuki, 192 Seiten, Softcover, 6,90 Euro, Erschienen bei REPRODUKT