Niemand geringeres als Batman selbst schart eine neue „Justice League of America“ um sich. Eine Heldentruppe, die sich mit vereinten Kräften jenen Gefahren entgegenstellen will, denen selbst die mächtigsten Individuen dieses Planeten einzeln nicht gewachsen wären. Oder auch anderer Planeten. Denn neben durch TV-Serien allmählich dem B-Status entwachsenden Helden der zweiten Reihe wie Vixen, Atom oder Frost ist auch der übermächtige Heavy-Metal-Alien-Kopfgeldjäger Lobo mit von der Partie. Der klassische Lobo. Nicht diese Emo-Fichte aus dem Megaband. Genau hieran scheitert das arg eigenwillige Konzept dann auch. Was eigentlich eine Brücke zwischen klassischer „Justice League“ und den Bad Boys der „Suicide Squad“ sein will, hat neben seinen beiden schillernden Hauptfiguren der Handlung nicht besonders viel Background beizusteuern, an dem sich der Rest des Super-Personals erfolgreich reiben und so für menschliche Spannung sorgen könnte. Optisch über jeden Zweifel erhaben, will sich einfach nicht logisch erschließen, warum Pfadfinder und Musterknabe Batman, und der massenmordende Impulsivtäter Lobo nun gemeinsame Sache machen sollten. Das wird nicht nur sehr konstruiert und einsilibig erklärt, sondern funktioniert auch nach erfolgreicher Kastration und Vermaulkorbung des czarniaschien Metalheads überhaupt nicht. Wie bereits angedeutet gibt es erschreckend wenig Gruppendynamik, die sich fast ausschließlich in großartig visualisierten Schlachten entlädt, ohne dabei echtes Potential für spaßige Wortwechsel oder authentisches Buddy-Feeling zu entwickeln. Einen Lichtblick bietet dabei die moderne Inszenierung der „Extremists“ im regulären ersten Band der neuen „Justice League of America“. Die besteht aus satirischen Verballhornungen bekannter Marvel-Bösewichter und sorgt so für eine ordentliche Kelle Meta-Spaß in den hübschen aber weitestgehend sinnleeren Kloppereien. Ein Fest für ausgiebige Bild-Betrachter, wer seine Superhelden-Stories aber mit etwas Sinn und Verstand mag, der greift zu einer der zahlreichen und überwiegend exzellenten Alternativen im „Rebirth“-Portfolio.
JUSTICE LEAGUE OF AMERICA (Bd.1) – Die Extremists Autor: Steve Orlando Künstler: Ivan Reis 122 Seiten Softcover 14,99 Euro ERSCHIENEN BEI PANINI
JUSTICE LEAGUE OF AMERICA – REBIRTH SPECIAL Autoren: Steve Orlando, Jody Houser Künstler: Ivan Reis, Andy MacDonald, Mirka Andolfo, Stephen Byrne 116 Seiten Softcover 12,99 Euro ERSCHIENEN BEI PANINI]]>