GHOSTRIDER: König der Hölle (Bd. 1)

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Ein normaler Job soll Danny Ketch, dem aktuellen Ghost Rider etwas Stabilität ins Leben bringen. Aber sein Alter Ego holt ihn schneller ein als ihm lieb ist. Und das in Form von Johnny Blaze, ebenfalls Ghost Rider, aktuell aber hauptberuflich König der Hölle. Diesem sind leider einige verdammte Seelen abhanden gekommen und er bittet Danny um seine Hilfe. Was aber das Dasein als Ghost Rider beziehungsweise das Leben als Höllenfürst für psychische Folgen für die beiden Rider haben ist kaum abzusehen. Unzufrieden mit ihrer aktuellen Tätigkeit, aber ohne einen Ausweg versuchen beide, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, das Beste aus ihrer Situation zu machen. All das passiert, während Dutzende von Dämonen versuchen, den gestürzten König der Hölle Mephisto zu befreien und wiedereinzusetzen.

Autor Ed Brisson bezeichnet Danny Ketch als den Ghost Rider seiner Kindheit und setzte alles daran diesen Band schreiben zu können als er von Marvels Plänen erfuhr. Die Liste seiner Werke ist lang, der Ghost Rider hat es also mit einem erfahrenen Geschichtenerzähler zu tun. Von „Sons of Anarchy“ (Boom) über „Secret Avengers“ (Marvel) und „Batman & Robin – Eternal“ (DC) bis zu „Teenage Mutant Ninja Turtles“ (IDW) hat der gebürtige Kanadier alles in seinem Portfolio. Entsprechend vielschichtig fällt die Storyline aus. Auf der einen Seite knallharte Action in typischer Biker-Rachegeist-Manier, auf der anderen Seite viel aus Dannys und Johnnys Privatleben und ihre ganz persönlichen Dämonen (pun intended – Anm. d. Red.).

Ihm zur Seite steht der Argentinier Juan Frigeri, erst seit knapp sieben Jahren im Comic-Business unterwegs, dennoch Zeichner dutzender Marvel-Größen. Sein wohl bekanntestes Werk ist sicherlich „Darth Maul – Sohn Dathomirs“. Sein realistischer und dynamischer Zeichenstil ist selbsverständlich eine große Bereicherung für die vorliegende Kombination aus gewaltigen Action-Abschnitten und akurater, detailreicher Darstellung von Gesichtern, die den Leser gemeinsam mit Danny und Johnny leiden lassen.

Das Cover steuert Aaron Kuder bei, der schon bei „Sons of Anarchy“ mit Ed Brisson kollaborieren konnte. Der erfahrene Künstler ist bereits mehr als zwei Dekaden im Geschäft und hat zahllose Comics und Cover illustriert.

Mir geht es ähnlich wie dem Autor Ed Brisson. Danny Ketch war Anfang der 90er mein erster Ghost Rider. Dass es vorher weitere Reiter gab, sollte ich erst deutlich später erfahren, so bin ich mit Johnny Blaze eher aus den Filmen mit Nicolas Cage vertraut. Beide in einem Band ist nicht ganz neu, erreicht hier aber völlig neue Horizonte, einfach durch die weitestgehende Abwesenheit des üblichen Antagonisten Mephisto, dafür Johnny Blaze in einer Art Doppelrolle als Dämon der Rache und König der Hölle. Eine sehr gelungene Weiterführung der Ghost Rider Story, aber gerade durch die neu verteilten Rollen ein extrem guter Einstiegspunkt für Neulinge.


GHOSTRIDER: König der Hölle, Autor: Ed Brisson, Künstler: Aaron Kuder, Juan Frigeri, 116 Seiten, Softcover, 14,00 Euro, Erschienen bei PANINI