Der junge Shinra hat vor einigen Jahren seine Familie in einem Feuer verloren. Nun tritt er der achten Sondereinheit der „Fire Force“ bei, um ein richtiger Held zu werden und die Menschen vor solch schweren Schicksalsschlägen zu bewahren. Ein rätselhaftes Phänomen lässt mehr und mehr Menschen unvermittelt in Flammen aufgehen. Je nach Ausprägung dieser gefährlichen Selbstentzündung verfügen die Betroffenen entweder über erstaunliche, feuerbasierte Fähigkeiten, oder sie verbrennen. Qualvoll. Und sterben dann.
Letztere, arme Seelen verursachen mitunter ein ziemliches Chaos, setzen ganze Gebäude im Brand und gefährden dabei natürlich auch Zivilisten. Die „Fire Force“ bietet für solche Anlässe spezialisierte Truppen aus klassischen Brandbekämpfern, feurig Begabten und Geistlichen, die sicherstellen, dass es die Seelen der unfreiwilligen, menschlichen Fackeln auch sicher auf die andere Seite schaffen. Shinras Fähigkeit, die ihn für die „Fire Force“ qualifiziert, ist die gezielte Entflammbarkeit seiner Füße, die er so als Waffen oder unorthodoxes Fluggerät gebrauchen kann.
„Fire Force“ ist in vielerlei Hinsicht ein ganz klassischer Shonen-Manga. Ein junger Held, mit einer sympathisch-skurillen Schwäche (seinem nervös-diabolischem Grinsen in den unpassendsten Situationen) erlebt gemeinsam mit seinen Freunden gefährliche Abenteuer. Weder der obligatorische Helden-Konkurrent, noch ein ordentliches Kampf-Turnier fehlen auf der Dragonball-Naruto-Standard-Checkliste.
Trotz aller noch so vorhersehbaren Elemente begeistert der Feuerwehr-Manga vor allem durch sein unverbrauchtes Szenario und seine tolle Balance aus Dramatik und Humor. Mit der fernöstlichen Lesekultur vertraute Comic-Fans werden nur Müde über das Ausmaß an Grausamkeit und Anzüglichkeiten lächeln, mit dem „Fire Force“ aufwartet. Wer gerade jüngeren Bücherwürmen aber den ersten Band auf’s Kopfkissen legen möchte, sollte vielleicht vorher nochmal selbst einen Blick auf Shinras hitzigen Kampf gegen die Feuerdämonen werfen. Safety first.
Der Neuzugang zu Tokyopops „Shonen Attack“-Programm macht alles richtig und bietet hervorragende, temporeiche Unterhaltung auf erzählerisch und grafisch konstant hohem Niveau. Ein paar Ecken und Kanten würden der Feuerwache noch gut zu Gesicht stehen und etwas mehr Charakter verleihen. Dafür hat sie aber natürlich auch noch einige Bände Zeit. Ich brenne jedenfalls schon darauf zu wissen, wie es weitergeht.
FIRE FORCE (Bd.1)
Autor & Künstler: Atsushi Ohkubo
192 Seiten
Softcover / Taschenbuch
4,95€ (Erstauflage mit Stickerset)
Erschienen bei Tokyopop