CONQUEST: Urania (Bd. 4)

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Die Kolonialschiffe der ehemaligen USA landen auf dem verlassenen Planeten Urania. Keine Eingeborenen, keine wilden Tiere, nichts. So stellt sich Colonial Marine Coks eine entspannte Mission vor. Ihr zur Seite steht eine Truppe mehr oder weniger kameradschaftlicher Soldaten und eine Handvoll Wissenschaftler, die analysieren sollen, was mit der Zivilisation geschah, die hier wohl früher existierte. Relikte gibt es genügend. Zum Beispiel metergroße Statuen affenähnlicher Humanoiden. Doch der Aufklärungstrupp setzt versehentlich eine Maschinerie in Gang, und Urania wehrt sich dann doch.

Autor Jean-Luc Istin ist dem Leser in erster Linie bekannt durch „Conquest 1 – Islandia„, aber auch andere Splitter-Titel wie „Elfen“, „Druiden“, oder „Die Kathedrale des Abgrunds“. Sehr schön entfaltet sich die Geschichte zweigleisig mit den Entwicklungen auf der Planetenoberfläche, als auch in Coks Vergangenheit. Die Protagonistin hat bereits ihr ganzes Leben mit Mobbing und Ausgrenzung zu kämpfen, kam sie doch ohne Arme und Beide auf die Welt. Dass es ihr gelang, eigene Protesen herzustellen und so ein relativ normales Leben bei den Marines führen zu können, zeugt von ihren Fähigkeiten als Kämpferin. Auch optisch macht der vierte Band der Conquest-Reihe einiges her, Zeichner Stéphane Louis verwendet eine interessante Farbpalette. Gebäude auf Urania sind in hellen beige-gelb-Tönen gehalten, ebenso die Statuen, was ein Gefühl von jahrhundertealten Pyramiden gibt. In scharfem Kontrast dazu alles technische, sowohl lokal, als auch von den Eroberern mitgebracht, in Stahlgrau und hellem Blau. Für die Rückblicke in Coks Kindheit und Jugend verwendet er ausschließlich Blau- und Grautöne, es scheint als würde man sich alte Videoaufnahmen ansehen.

Mit Ausgabe 4, „Urania„,  nähern wir uns dem  Ende der fünfbändigen Reihe, die man insgesamt fast als Anthologie sehen kann, sind die Bücher doch völlig in sich abgeschlossen. Die sehr unterschiedlichen Welten stellen die Eroberer vor ganz individuelle Probleme, andere Schwierigkeiten wie Rassismus haben die Menschen allerdings auch direkt von der Erde mitgebracht. Bisher der vielleicht interessanteste Band der Reihe, also auch für Neueinsteiger mit Sicherheit eine gute Gelegenheit noch einzusteigen.


Leseprobe


CONQUEST: Urania (Bd. 4), Autor: Jean-Luc Istin, Künstler: Stéphane Louis, 64 Seiten, Hardcover, 16,00 Euro, Erschienen im SPLITTER VERLAG