Lucy Weber ist die Tochter des berühmten Superhelden „Black Hammer“. Dieser besiegte einst den Antigott und rettet damit Spiral City vor dem Untergang. Später übernahm sie den Hammer ihres Vaters und trat das Erbe als Capeträgerin an. Heute ist Lucy Mutter, lebt in der Vorstadt und hat Stress damit, ihre Kinder pünktlich in die Schule Schule zu bringen. Ihre berufliche Karriere ist an einem unfreiwilligen Ende angekommen und ihr Mann scheint kein großes Interesse mehr an ihr zu haben. Aber auch wenn das Werkzeug schon lange ruht, holt ihre Vergangenheit sie nach und nach ein.
Den Kniff, Ex-Superhelden ein bürgerliches Vorstadtleben aufzuhalsen, kennen Kinogänger bereits vom Animationsblockbuster „Die Unglaublichen – The Incredibles“ aus dem Hause Pixar. Das bedeutet aber keinesfalls, dass diese Prämisse nicht trotzdem greifen oder funktionieren würde. Jeff Lemire ist einfach spitze darin, das alltägliche Familienleben mit all ihren schönen Seiten und alltäglichen Tücken einzufangen. Davon profitiert diese Art Soft-Reboot seines Superhelden-Universums besonders.
Optisch lehnt sich der Band wie gewohnt an die amerikanischen Superhelden-Comics an. Künstlerin Caitlin Yarsky schafft moderne, detaillierte Bilder, die sofort zu gefallen wissen und die Atmosphäre mit Leichtigkeit einfangen. Dabei setzt sie auf klassische Panel-Strukturen, aus denen sie nur bewusst ausbricht. Wenn es so weit ist, hinterlässt es aber immer Eindruck und unterstreicht gekonnt die Geschehnisse.
Mit dem ersten Teil von „Black Hammer Reborn“ kehrt ein wenig die Magie in das breit aufgefächerte Lemireverse zurück und lässt jetzt schon auf die Fortsetzung hoffen. Fans sollten hier in jedem Fall am Ball bleiben. Es geht endlich weiter in der Haupthandlung!
BLACK HAMMER: Reborn 1 (Bd.5), Autor: Jeff Lemire, Künstler: Caitlin Yarsky, 112 Seiten, Hardcover, 22,00 Euro, Erschienen im SPLITTER VERLAG