Birthright 1 – Heimkehr

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Nachdem der kleine Mikey von einem Ausflug mit seinem Dad spurlos im Wald verschwindet, droht die Familie Rhodes an dieser Tragödie zu zerbrechen. Weil die örtliche Polizei den traumatisierten Vater verdächtigt,seinen Sohn möglicherweise getötet zu haben, schwindet auch das Vertrauen seiner Ehefrau, sowie der Nachbarn und Freunde. Genau ein Jahr später glaubt nur noch Mikey Bruder Brennan an die Unschuld des Familienoberhauptes, während Mister Rhodes selbst sich lieber in Alkohol und Selbstmitleid flüchtet. Die Situation ändert sich schlagartig, als erneut die Polizei in das Leben der zerrütteten Familie tritt.

Ein riesiger, muskulöser Barbar ist auf dem Präsidium vorstellig geworden und behauptet, der verlorene Mikey zu sein. So weit her geholt es auch klingen mag – der bärtige Conan-Verschnitt weiß von Dingen, die nur Brennan und sein Bruder Mikey wissen können und wirkt auch seltsam vertraut auf Mister Rhodes. Angeblich habe er viele Jahre in einer fremden Welt namens „Terrenos“ gegen den finsteren König Lore gekämpft und sich so die Rückkehr in seine Heimat verdient. Seine letzte Prüfung sei es nun angeblich fünf diabolische Hexer, die vor ihm die Grenze zwischen den Welten überschritten haben zurück nach Terrenos zu bringen. Oder sie zu vernichten…

Mit „Birthright“ hat der Ludwigsburger Verlag Cross Cult einmal mehr erstklassigen Geschmack bei der Titelauswahl bewiesen. Die stimmige Mischung aus klassischer, pompöser Fantasy und modernem Familiendrama bietet eine großartige Balance zwischen Action, Humor und ruhigen, besinnlichen Momenten. Andrei Bressans Bilderwelt, mit ihrer Kombination aus detaillierten, ausdrucksstarken Zeichnungen und effektgeladener Digitalkolorierung ist zeitgemäße Illustration auf höchstem Niveau und allein für sich schon wert, den Band einmal näher zu betrachten.

Wer dem Fantasy-Areal gegenüber grundlegend aufgeschlossen ist, aber wie ich selbst keine sich ständig wiederholenden, abgedroschenen Klischees mehr sehen kann, der findet mit „Birthright“ einen ambitionierten und auf ganzer Linie geglückten Versuch das Genre kreativ zu reanimieren. Ohne dabei auf muskulöse Schwertkämpfer, grimmige Orks oder riesige Drachen zu verzichten.

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