James Gordon, seines Zeichens Polizeibeamter und enger Vertrauter von Batman, dem Beschützer von Gotham City sitzt im Blackfield-Gefängnis. Beim Versuch einen bewaffneten Saboteur zu stellen verursacht der linientreue Bulle mit dem charakteristischen Schnauzbart einen schweren Unfall mit vielen Todesopfern. Auf den Überwachungsvideos, die den Tathergang festhielten ist aber überhaupt nicht zu sehen, dass der Kriminelle eine Waffe erhoben haben soll, wie Gordon behauptet. Sollte der Job dem alternden Commissioner tatsächlich zu Kopf gestiegen sein? Kann er einen so schwerwiegenden Fehler tatsächlich begangen haben?
„Batman Eternal“ stellte von Beginn an ein ambitioniertes Projekt dar. Ein Jahr lang sollten Leser wöchentlich ein episches Fledermaus-Abenteuer verfolgen können, das sämtliche Mitglieder der illustren Bat-Familie miteinbezieht. Ein gemeinsamer Handlungsfaden, ersonnen von Scott Snyder und James Tynion IV sollte dabei den jeweiligen Serien-Künstlern als Blaupause dienen, um die charakteristischen Zeichenstile und Stimmungen von Fledermaus-Verwandten wie „Batwing“, „Batwoman“, „Batgirl“, “Red Robin“ oder „Red Hood“ eng miteinander zu verweben. Das Experiment darf durchaus als geglückt bezeichnet werden. Denn „Batman Eternal“ bietet genau das epische Event-Feeling, dass Superhelden-Leser seit den Neunzigern mit gemischten Gefühlen verfolgen. Auf der einen Seite erhält man eine extrem umfangreiche, oft komplexe Geschichte, die viele Helden und Schurken zusammenführt und so auch Blicke über den Tellerrand der bereits regelmäßig gelesenen Titel gewährt. Andererseits fiel es oft schwer, sowohl inhaltlich als auch finanziell auf dem Laufenden zu bleiben.
Der mittlerweile zweite von fünf geplanten „Batman Eternal“ Sammelbänden entführt seine Leser tief in die Eingeweide von Gotham City und bildet einen kurzweiligen Querschnitt aus den vielen Szenarien, die der Batman-Kosmos mit sich bringt. Der verbitterte Bandenkrieg zwischen Oswald „Pinguig“ Cobblepot oder Mafia-Boss Carmine Falcone wird eventuell auch dem einen oder anderen Neuleser aus der Erfolgsserie „Gotham“ bekannt vorkommen. Aber auch abseits altbekannter Muster weißt „Batman Eternal“ mit Abstechern in eine durch Kinderarbeit geführte Fabrik in Rio oder sogar an das Tor zur Hölle zu begeistern. Das erfreuliche daran ist, dass es nur sehr wenig Querbezüge auf vergangene oder parallele Comic-Abenteuer außerhalb der „Eternal“-Story gibt. Das ermöglicht auch unerfahrenen Lesern einen tiefen Einblick in den mittlerweile extrem komplexen Batman-Mythos und die Vielseitigkeit seiner Szenarien, ohne einer unübersichtlichen Anzahl an Serien zu einem hohen Preis folgen zu müssen. Ein Format das Schule machen sollte.
BATMAN ETERNAL BD. 2 – KIRCHE DES BÖSEN
Autoren – Scott Snyder, James Tynion IV, u.m.
Künstler – Ian Bertram, Andy Clarke, u.m.
US-Ausgaben: Batman Eternal 11-20
228 Seiten
Softcover / Limitiertes Hardcover (333 Stk.)
19,99€ / 29,00€
Erhältlich bei Panini