Eine Gruppe von Kindern erwacht eines morgens mutterseelenallein in einer menschenleeren Welt. Schon bald müssen die Knirpse feststellen, dass nicht alles daran schlecht war, dass Erwachsene einem sagen können, was man zu tun und zu lassen hat. Auch treffen sie im Laufe ihres verstörenden Abenteuers auf weitere Gruppen von Kids, die sich oft für andere Systeme entschieden haben, um ihre Gruppen zu organisieren…
„Allein“ ist eine mit nichts fair zu vergleichende, herausragende Comic-Reihe, die ich zuvor bereits in einem ausführlichem Special vorgestellt habe. Nun ist endlich mit dem zehnten Band der Auftakt zum dritten Erzählzyklus im Piredda-Verlag erschienen. Glücklicherweise hat sich an der ursprünglichen Formel, dieser unwiderstehlichen Verbindung aus bizarrer, verstörender Mystery und beschwingtem, lebensfrohem Jugendabenteuer nichts geändert. Die hervorragend in die Weihnachtszeit passende Story entschleunigt auf sehr angenehme Weise das zuletzt doch sehr turbulente und immer komplexer anwachsende Geschehen, setzt trotz einer sehr spannenden Verfolgungsjagd eher ruhige, besinnliche Akzente und konzentriert sich auf deutlich weniger Charaktere als zuletzt in „Allein“ üblich war.
Das führt insgesamt dazu, dass wir als Leser deutlich länger auf echte, verändernde Storybewegung warten müssen, kehrt dafür aber auch zum ursprünglichen, deutlich gemütlicherem Tempo der Comic-Serie zurück. Lediglich neue Leser sollten nicht an diesem Punkt einsteigen, sondern mit dem fair beziffertem Sammelband zum ersten Zyklus beginnen. Die Handlung ist einfach zu komplex und erlebt zu viele, schwer zu erklärende Wendungen, als dass man zu einem späteren Zeitpunkt noch einsteigen könnte, ohne etwas zu verpassen. Denn es wäre ausgesprochen schade, auch nur ein einziges Panel von „Allein“ zu verpassen.
ALLEIN (Bd.10): Die Entsterbemaschine
Autor: Bruno Gazzotti
Künstler: Fabien Vehlmann
48 Seiten
Hardcover
14,00 Euro
Erschienen bei PIREDDA