ALIEN: Icarus (Bd.3)

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Eine Gruppe abtrünniger Androiden hat sich auf dem Planeten Europa-5 niedergelassen. Früher bekannt als das gefürchtete „Steel-Team“ wollen die Synthetischen nun nichts weiter als abgeschieden in Frieden zu leben. Weit weg von der teils gefürchteten, teils gehassten Menschheit. Doch wie aus dem Nichts taucht ein General der United Systems Army mit einem Angebot auf, dass man nicht ausschlagen kann. Nur eine einzige weitere Mission des Steel-Teams auf dem Planeten Tobler-9 soll allen Androiden zu freien Bürgern machen. Doch Tobler-9 ist nicht nur komplett verstrahlt, sodass kein Leben mehr möglich ist. Allerdings ist der ehemalige Forschungsplanet nicht nur radioaktiv, sondern auch mit Xenomorphen verseucht. Und es scheint als lauerte etwas noch Schlimmeres im Dunkeln.

Im dritten Band der neuen Alien-Reihe geht es diesmal nicht in erster Linie um Menschen, die sich den Xenomorphen gegenübersehen, sondern um Synths. Menschenähnliche Androiden, die nicht nur übermenschlich stark, sondern auch kampferprobt sind. Das Kräfteverhältnis ist also ein etwas anderes als gewohnt. Der Kampf Androiden gegen Alien ist etwas ausgeglichener. Säurehaltiges Blut und die schiere Übermacht der Xenomorphe mal dahingestellt. Phillip Kennedy Johnson („Hulk“, „Alien Erweckung“) erschafft ein phantastisches Szenario. Wie für die Alien-Reihen üblich stehen die Xenomorphen gar nicht so sehr im Vordergrund, als vielmehr die Interaktionen zwischen den Protagonisten, wie sie mit der Bedrohung zurechtkommen und wieviel ihrer Menschlichkeit sie auf ihrem Weg vielleicht einbüßen. Unterstrichen wird die düstere Atmosphäre vom Zeichner Julius Ohta („Venom“, „Iron Man“), der die Aliens unfassbar detailliert darzustellen vermag, sodass man sogar in der fast vollständigen Dunkelheit noch genug ausmachen kann. Kolorist Yen Nitro („Spider-Man“, „Daredevil“) legt noch einen drauf und schafft es, mindestens fünfzig verschiedene Abstufungen von Schwarz-Grün aus dem Hut zu zaubern. Man kann den Schleim fast fühlen, wenn man umblättert.

Eine hervorragend in sich abgeschlossene Geschichte mit ein paar Anspielungen auf die vorherigen Bände, die man aber eher als Bonus betrachten kann. Zwingend erforderlich sind die beiden ersten Bände also nicht.


ALIEN: Icarus (Bd.3), Autor: Phillip Kennedy Johnson, Künstler: Julius Ohta, 148 Seiten, Softcover, 19,00 Euro, Erschienen bei PANINI