Hier endet sie nun, die Saga zweier berühmter Helden und Hunde. Atlas und Axis sind zwar respektable Schwertkämpfer und echte Gentlemen, ihre schrägen Angewohnheiten als Flohteppiche haben sich die beiden aber trotzdem bewahrt, schnüffeln fleißig an Hinterteilen und können keinem fliegenden Stöckchen widerstehen. In ihrem letzten Abenteuer gehen die beiden hechelnden Krieger dem Geheimnis von Khimera auf den Grund, wo ein nicht enden wollender Vorrat an Futter die glücklichen Finder erwarten soll.
Von ihrem Charme und ihrer visuellen Qualität hat „Die Saga von Atlas & Axis“ auch im abschließenden vierten Band nichts eingebüßt. Die Inspiration durch Jeff Smiths Fantasy-Saga „Bone“ ist zwar klar offensichtlich, allerdings hat Autor und Künstler Pau genug eigene drollige Ideen im Gepäck und gelangt optisch zumindest in die Nähe der großartigen Artworks des amerikanischen Cartoon-Stars.
Inhaltlich wirkt der Serienabschluss aber leider arg gehetzt. Die finale Auflösung der eigentümlichen Welt ist zwar herrlich abgefahren und in sich schlüssig, kommt aber absolut unverhofft aus dem Nichts und hat sich im Grunde nie vorher angekündigt. Das große Alleinstellungsmerkmal der Serie, die teilweise sehr brutalen und grausamen Szenen in farbenfroher Knuddeloptik fehlen leider fast völlig.
Atlas und Axis waren einer der stärksten, wenn auch sträflicher Weise häufig unbeachteten Titel im Programm des Splitter-Verlags. Deshalb ist es schön, dass die Serie nun einen offiziellen Abschluss verliehen bekommt. Die stark sichtbare Zweiteilung der Story deutet aber ganz deutlich darauf hin, dass nicht mehr als dieser eine Band beim französischen Ankama-Verlag realisiert werden sollte. Anders lässt sich der steile Abfall in der erzählerischen Qualität der Serie nicht erklären. Der erfolgt aber aus so großer Höhe, dass die Kläffer hier einen unterhaltsamen und kurzweiligen Abschluss bekommen. Nicht mehr und nicht weniger.
DIE SAGA VON ATLAS & AXIS (Bd.4)
Autor & Künstler: Pau
64 Seiten
Hardcover
14,95 Euro
Erschienen bei SPLITTER