Bemüht man eine gängige Internetsuchmaschine um eine Recherche zu „Black Hammer“, dann findet man dank des umtriebigen und genialen Comic-Schöpfer Jeff Lemire inzwischen nicht mehr ausschließlich dunkle Massagestäbe für einsame Stunden. Nun soll das erfreulich andere Superhelden-Epos, das erst kürzlich mit einem Eisner-Award gewürdigt wurde noch vor dem Deutschlandstart 2018 bei Splitter mit einer unbefristeten Folgeserie namens „Black Hammer: Age of Doom“ bedacht werden. Offensichtlich finden in dieser erwachsen-zynischen Ode an das Superhelden-Genre Lemires zahlreiche Talente zwischen feinsinnigem, treffischerem Drama wie im „Unterwasser-Schweißer“ oder so pfiffiger wie eleganter Genre-Action a la „Descender“ ein gleichzeitiges Betätigungsfeld. In der Vergangenheit konnte man oft den Eindruck gewinnen, dass sich der erzählerische Tausendsassa nie lang an ein bestimmtes Thema, an eine bestimmte Stimmung binden wollte.
Twitter, die Comicwelt und das Internet an sich befinden sich für Indie-Ankündigungsverhältnisse in heller Aufruhr über diese Ankündigung, die einen zunächst charmant anmutenden Underground-Titel für Kenner und Genießer des Comic-Mediums nach überraschend großem Erfolg schon jetzt in die nächste Daseinsstufe, das unbefristete „Ongoing“ katapultiert. Kein Wunder – Die Prämisse um einen ausgemusterten und zurückgezogenen Trupp von Helden des Goldenen Zeitalters liest sich bereits wie eine fabelhafte Spielwiese für das außerordentliche Geschick des Autoren, glaubhaft fühlende Charaktere zu erschaffen und auf eine unnachahmlich überzeugende Art und Weise einander streiten, lieben und hassen zu lassen.
Während es für die ersten beiden Bände, sowie den ersten Spinoff-Band „Sherlock Frankenstein & die Legion des Teufels“ bereits Erscheinungstermine ab Mai 2018 gibt, müssen wir uns für die Ankündigung von „Age of Doom“ wohl noch ein wenig gedulden.