Trotz des von Fans und Kritik gefeierten „The Dark Knight“ von „Inception“-Regisseur Christopher Nolan konnten Filmumsetzungen von Superhelden aus dem amerikanischen DC-Verlag bislang nicht an den bahnbrechenden Erfolg der Konkurrenten von Marvel anknüpfen. Dort hatte man 2008 mit „Iron Man“ den beispiellosen Siegeszug des sogenannten „Marvel Cinematic Universe“ begonnen. Eine Serie von Filmen zu Superhelden-Comics, die zunächst einzelne Charaktere wie Thor oder Captain America vorstellte, um sie dann (ganz wie in den ursprünglichen Comics) in Teams wie den „Avengers“ aufeinandertreffen und größere Bedrohungen bekämpfen zu lassen.
Teil dieses Universums sollten auch die Fernseh-Ableger „Agents of S.H.I.E.L.D.“ und „Agent Carter“ werden, die im heimischen Wohnzimmer die Schicksale von Nebencharakteren aus den großen Kinoformaten näher beleuchten sollten, während man die später vom Video-On-Demand-Dienst Netflix produzierten Marvel-Serien wie Jessica Jones oder Daredevil bislang nicht offiziell in das Universum einbezieht.
Nachdem Zak Snyder mit „300“ und „Watchmen“ sein glückliches Händchen bei der Film-Adaption von Comics beweisen durfte, sollte er im Jahr 2013 mit „Man of Steel“ nicht nur dem legendären Helden Superman zu neuem Glanz verhelfen, sondern auch den Grundstein für ein Filmuniversum legen, das auf dem Comic-Universum des DC-Verlages basiert. Trotz der gespaltenen Reaktionen von Fans und Kritikern, sowie mäßigen, finanziellen Erfolges hielt man bei der Produktionsfirma Warner daran fest, dass man im nächsten Film der Reihe den „Mann aus Stahl“ auf einen neuen, nicht den erfolgreichen Nolan-Filmen entliehenen Batman treffen lassen wollte. Der Verzicht auf Christian Bale als wohl erfolgreichstem Fledermaus-Detektiven der Filmgeschichte, sowie darauf die erfolgreichen DC-TV-Produktionen „Flash“ und „Arrow“ mit diesem Kinouniversum zu verbinden irritiert die Fangemeinde und Branchenbeobachter bis heute.
„Batman v Superman – Dawn of Justice“ soll den Weg zu DCs Antwort auf die„ Avengers“, der „Justice League“ bereiten, in der neben weiteren, für Kinogänger neuen Helden und Schurken auch erstmals Jason Momoa (Game of Thrones) als Aquaman zu sehen sein wird. Mit der parallel entwickelten „Suicide Squad“ geht man für das DC-Kinoversum nun parallel einen Weg, der in Comics seit einigen Jahrzehnten durchaus üblich ist, Filmproduzenten bislang jedoch zu heikel schien: der Kultivierung von Antihelden und Schurken als Hauptcharaktere. Der durchschlagende Erfolg von Marvels Deadpool deutet aber darauf hin, dass diese Entscheidung sich durchaus als klug erweisen könnte.
Das Kinojahr 2016 bleibt für Fans der DC-Helden also ganz besonders spannend, auch wenn die Fanbase sich noch immer sehr schwer damit tut, Ben Affleck nach seiner ausbaufähigen Kino-Performance als Daredevil (2003) als neuen Batman zu akzeptieren. Wenn man aber bedenkt, dass Deadpool-Star Ryan Reynolds zuvor im weltweit einvernehmlich verrissenen „Green Lantern“ die Titelrolle spielte und niemand akzeptieren wollte, dass der schnöde Teenie-Schwarm Heath Ledger den neuen Joker geben sollte, sind die Würfel wohl noch lange nicht gefallen…
„Batman v Superman – Dawn of Justice“ startet heute, am 24.03.2016 in den deutschen Kinos.