HELLBOY: CALL OF DARKNESS

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Eins zerteilte König Arthus mit seinem Schwert Excalibur die unsterbliche „Rote Königin“ Nimue in Teile und sperrte die Körperteile in massive Truhen. Diese ließ er von seinen Anhängern in ganz England verstecken. Nun versucht eine böse Macht die Kisten wieder zusammenzutragen und die dunkle Herrscherin zum Leben zu erwecken. Dem ganzen stellt sich Hellboy, der bekannteste Ermittler in übernatürlichen Fällen, entgegen. Mit dicker Knarre, frechen Kommentaren und der „Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen“ will er die Zerstörung Englands durch die „Rote Königin“ verhindern.

Elf Jahre sind schon vergangen, seitdem Hellboy das letzte Mal in den Kinos zu sehen war. Mit David Harbour (Hellboy), Ian McShane (Professor Bruttenholm) und Milla Jovovich (Nimue) in den Hauptrollen bringt der Horrerexperte und Regisseur Neil Marshall (The Descent) die Geschichte zurück auf die große Leinwand. Mike Mignola hat Mattes schon vor einigen Wochen im Interview verraten, dass der Film inhaltlich und optisch stark von den Comics inspiriert wurde.

Als Vorlage für die Story der Verfilmung dienten die Comic-Veröffentlichungen „Ruf der Finsternis“, „Die wilde Jagd“ und „Der Sturm“. Auf deutsch sind diese im „Hellboy Kompendium 3“ zu finden. Das lässt sich auch gar nicht von der Hand weisen, Comic-Fans werden viele Szenen Wiedererkennen, die teils eins zu eins übernommen wurden. Andere Teile der Handlung wurden entweder komplett weggelassen, angepasst oder extra für den Film erdacht. Wenn man bedenkt, dass hier ca. 500 Seiten Comic in 121 Minuten Spielzeit gepackt wurden, ist das auch mehr als verständlich. Außerdem soll die komplexe Welt auch Kinogängern zugänglich gemacht werden, die durch diesen Streifen das erste Mal mit dem Hellboy-Universum in Berührung kommen.

Wie die „FSK 16“ Einordnung schon vermuten lässt, ist dieser Neuanfang deutlich düsterer und brutaler als die beiden Vorgänger. Wenn Hellboy um sich schießt, fließt sehr viel Blut und Monsterfetzen fliegen durch die Luft. Eindrucksvoll in Szene gesetzt sind dabei auch die Kreaturen, die der Zuschauer zu Gesicht bekommt. Hierbei wurden teilweise extra Masken angefertigt und sich nicht nur auf Computeranimation verlassen.

Hellboy-Fans dürften sich mit diesem Machwerk wohlfühlen, obwohl die Erzählung an vielen Stellen extrem gekürzt oder angepasst wurde. Noch nie war eine Hellboy-Verfilmung der Comic-Vorlage so nah und alleine das sollte Grund genug für einen Besuch im örtlichen Lichtspielhaus sein. Wer die Comics noch nicht kennt, bekommt hier sehr viel Material vermittelt und es wird die ein oder andere Anspielung geben, die man nicht einsortieren kann. Aber auch für diese Besucher bleibt ein toller Film mit vielen Horror-Elementen, einer ordentlichen Portion dunkler Mythen und einem coolen Antihelden.